Europas Banken gut gerüstet für mögliche Wirtschaftskrise: Laut dem aktuellen Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) bleiben die Finanzkonzerne trotz eines potenziellen Kapitalpufferverlusts von 271 Milliarden Euro in einem angenommenen Krisenszenario immer noch in der Lage, die Wirtschaft zu unterstützen. Die EBA simulierte das härteste Krisenszenario bisher, das geopolitische Spannungen und eine Wiederaufleben der Coronavirus-Pandemie einschloss. Dennoch würde die harte Kernkapitalquote der Banken im Krisenfall nur von 15 Prozent Ende 2022 auf 10,4 Prozent Ende 2025 sinken, da die Institute höhere Gewinne verzeichneten und qualitativ hochwertigere Vermögenswerte aufwiesen.
Der EU-weite Wirtschaftseinbruch im Szenario würde von 2023 bis 2025 insgesamt sechs Prozent betragen, begleitet von einer steigenden Arbeitslosenquote um etwa sechs Prozentpunkte und einer um bis zu drei Prozentpunkte höheren Inflationsrate.
Auch die österreichischen Banken zeigten sich im Stresstest widerstandsfähig und erfüllten die gesetzlichen Kapitalanforderungen trotz eines Rückgangs der Kapitalquote im adversen Szenario von 3,7 Prozentpunkten auf 11,1 Prozent CET1-R im europäischen Mittelfeld.
Trotz der positiven Ergebnisse warnte die EBA vor zu viel Optimismus und betonte die Notwendigkeit eines stabilen Bankensektors als Partner, da die Wirtschaft auch in den kommenden Jahren von Unsicherheiten geprägt sein werde.