Der Traum vom 49-Euroticket für deutschlandweite Bahnreisen scheint im politischen Geplänkel zu versinken. Inmitten des Konflikts um die Finanzierung dieses ambitionierten Vorhabens warnt Burkhard Dedy, Präsident des Deutschen Städtetags, eindringlich davor, dieses wichtige Projekt scheitern zu lassen. In einem Gespräch mit der Funke-Mediengruppe betonte er, dass ohne feste finanzielle Zusagen sowohl des Bundes als auch der Länder das sogenannte Deutschlandticket kurz vor dem Abgrund stehe.
Inmitten einer Klimakrise, in der eine nachhaltige Mobilität zwingend notwendig ist, könnte das Deutschlandticket ein entscheidender Schritt hin zu einer umweltfreundlicheren Reisekultur sein. Doch statt konstruktiver Lösungsansätze legt Bundesverkehrsminister Wissing anscheinend das Veto ein und lehnt nicht nur eine Finanzierung des Defizits über den bereits zugesagten Bundesanteil hinaus ab, sondern zeigt auch wenig Interesse an weiterführenden Gesprächen mit den Ländern. Ein solches Verhalten in einer Angelegenheit von solch hoher Relevanz ist nicht nur „inakzeptabel“, wie Dedy es nennt, sondern zeigt auch eine besorgniserregende Ignoranz gegenüber den Bedürfnissen der Bevölkerung und der Umwelt.
Dedy’s Ultimatum ist klar: Eine Lösung muss bis zum Jahresende gefunden werden. Andernfalls könnte das Deutschlandticket schnell in Vergessenheit geraten und als kurzes Experiment in der Geschichte der deutschen Bahnpolitik enden. Eine derartige vertane Chance wäre nicht nur ein Schlag ins Gesicht für alle, die auf bezahlbare und nachhaltige Mobilität hoffen, sondern würde auch die Glaubwürdigkeit der Politik in puncto Klimaschutz und Nachhaltigkeit erheblich untergraben.