Der Bürokratiedschungel erschwert die Installation von Photovoltaikanlagen, insbesondere den Stromzählerwechsel, sagt Otto Dräger von der Solarfirma ageff. Die Firma kümmert sich um alle Formalitäten für hauptsächlich Einfamilienhäuser. Unterschiedliche Prozesse bei verschiedenen Netzbetreibern verkomplizieren die Situation.Die Kunden müssen oft lange auf den Zählerwechsel warten. Ohne einen sogenannten Zweirichtungszähler kann der erzeugte Solarstrom nicht ins Netz eingespeist werden, was finanzielle Einbußen bedeutet. Peter Wortelkamp, ein Kunde, hat acht Monate gewartet und kritisiert die mangelnde Kommunikation der Netzbetreiber.
Lange Wartezeiten sind auch durch die gestiegene Nachfrage nach Solaranlagen und den rechtlichen Verpflichtungen für Neubauten bedingt, sagt Andreas Bek vom Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg. Selbstständiger Zählerwechsel ist gesetzlich erlaubt, wird aber selten umgesetzt, um die Beziehung zu Netzbetreibern nicht zu belasten.Was die Branche fordert, ist weniger Bürokratie und ein standardisiertes, digitales Anmeldesystem für alle Netzbetreiber. Ein vereinheitlichtes System ist jedoch erst für 2025 geplant.