Nach dem Gefangenenaustausch sind die ersten Freigelassenen gestern Abend auf dem Flughafen Köln/Bonn angekommen. An Bord der zwei Maschinen waren 13 der insgesamt 16 Menschen, die aus russischer und belarussischer Haft entlassen worden sind. Sie wurden von Kanzler Scholz empfangen. Er zeigte sich tief bewegt von der Begegnung. Viele der ehemaligen Gefangenen hätten um ihre Gesundheit und auch ihr Leben gefürchtet. Scholz sagte, dem Austausch seien monatelange Gespräche mit Russland vorausgegangen – in engster Abstimmung mit den USA. Niemand habe sich diese Entscheidung einfach gemacht, so Scholz. Er begründete den Austausch mit der Verpflichtung, deutsche Staatsbürger zu schützen, und mit der Solidarität mit den Vereinigten Staaten. Insgesamt haben Russland, Belarus und der Westen 26 Gefangene ausgetauscht. Russland und Belarus schoben Menschen ab, denen unter anderem Spionage vorgeworfen wurde – wie zum Beispiel den „Wall Street Journal“-Korrespondenten Evan Gershkovich und den ehemaligen US-Soldaten Paul Whelan. Im Gegenzug durfte unter anderem der sogenannte Tiergartenmörder, der in Deutschland zu einer lebenslangen Haft verurteilt worden war, nach Russland ausreisen.
Cologne
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