Die Wirtschaftskammer des Landgerichts München 1 hat die Anklage gegen Andrea Tandler zugelassen. Ihr wird Steuerhinterziehung von 23,5 Millionen Euro vorgeworfen, darunter Einkommens-, Schenkungs- und Gewerbesteuer. In der Corona-Pandemie organisierte Tandler über eine Schweizer Firma Masken und Schutzkleidung für einen hohen dreistelligen Millionenbetrag und erhielt Provisionszahlungen vom Bund sowie den Ländern Bayern und Nordrhein-Westfalen. Ein Untersuchungsausschuss brachte begrenzte Erkenntnisse zur Masken-Affäre.
Mit ihrem Geschäftspartner Darius M. gab Tandler an, Grünwald als Betriebsstätte zu nutzen, einer Region mit niedriger Gewerbesteuer. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Gewerbesteuerhinterziehung vorliegt, da über 20 weitere Gesellschaften ähnliche Räumlichkeiten in Grünwald gemietet hatten.
Tandler und Darius M. sitzen in Untersuchungshaft und der Prozess gegen sie soll am 4. Oktober beginnen. Bisher sind acht Verhandlungstage bis zum 17. November geplant. Ein dritter Mitbeschuldigter wird separat verhandelt. Die Unschuldsvermutung gilt für alle Angeklagten.