Indien möchte bei den G-20-Beratungen einen eigenen Vorschlag zur Steuergerechtigkeit vorbringen. Die globale Steuerreform stockt aufgrund fehlender Umsetzung in den USA. Die Detailverhandlungen zur Begünstigung von Schwellenländern kommen nicht voran. Die zweite Säule der Reform beinhaltet eine weltweite Mindeststeuer von 15 Prozent für große Unternehmen. Experten befürchten einen Zusammenbruch des Projekts, das von knapp 140 Ländern vereinbart wurde.
Beim G-20-Treffen in Indien sollen diese Themen intensiv diskutiert werden. Indien strebt eine größere Beteiligung für sich und andere Massenmärkte an. Aktuell betrifft die Vereinbarung Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 20 Milliarden Euro und einem jährlichen Gewinnwachstum von über zehn Prozent. Auf diese Übergewinne soll eine Sondersteuer von 25 Prozent erhoben werden, die zwischen den Ländern aufgeteilt wird.
Weitere Themen des Treffens sind Kredithilfen für Entwicklungsländer, der Umgang mit überschuldeten Staaten und die Regulierung von Kryptowährungen. Eine Einigung zur Bewertung des russischen Angriffs auf die Ukraine wird nicht erwartet.