In ukrainischen Korruptionsermittlungen wurden über 200 Militär-Rekrutierungsbüros durchsucht. Die Ermittler deckten landesweit umfangreiche Korruptionssysteme auf, wie die Staatsanwaltschaft via Telegram mitteilte. Bestechung von Beamten zur Ausstellung von Behindertenausweisen oder zur Einordnung als dienstunfähig sei üblich gewesen, um Militärdienst zu verzögern oder zu vermeiden.
Bereits im August hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj die Leiter der Rekrutierungsbüros entlassen. Er kritisierte ein System, das Ausreisen ermöglichte. Die Razzien zeigen Kiews Bemühungen, gegen Korruption und Bestechung vorzugehen. Die EU knüpft Fortschritte in der Korruptionsbekämpfung an die EU-Beitrittsaussichten der Ukraine. Dies erfolgt im Kontext der Gegenoffensive gegen die russische Invasion.