Die „Letzte Generation“ plant den Einsatz unangemeldeter Protestmärsche, um eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung zu erzielen und rechtliche Auseinandersetzungen zu minimieren. Ein Aktivist der Bewegung betont, dass solche Protestmärsche weniger Repressalien hervorrufen und integrativer wirken. Sie hoffen, einen sozialen Wendepunkt im September herbeizuführen, indem sie neue Menschen einbinden.
Im Fokus steht zunächst Bayern, aufgrund des dort herrschenden hohen Widerstands gegen bisherige Protestaktionen. Trotz der weitverbreiteten Ablehnung aktueller Protestformen in der Öffentlichkeit, sollen Klebeaktionen weiterhin durchgeführt werden. Während der Sommerpause wird das Hauptaugenmerk auf der Integration neuer Mitglieder und dem Aufbau von Netzwerken liegen. Protestmärsche werden als niedrigschwellige Möglichkeit zur Einführung neuer Mitglieder gesehen. Juristisch gesehen sind diese Märsche weniger riskant als Klebeaktionen, da sie zunächst als politische Versammlungen und somit rechtlich geschützt gelten. Die Situation ändert sich jedoch, wenn die Polizei eine Versammlung auflöst und die Teilnehmer nicht nachgeben. Im Gegensatz dazu lassen sich Protestmärsche bei einer Auflösung leichter beenden. Bei Straßenblockaden ist die Rechtslage allerdings nicht immer klar definiert.