Proteste

Dutzende Krebspatienten aus dem Nordwesten Syriens protestierten an einem Grenzübergang zur Türkei, um die Erlaubnis für medizinische Behandlungen im Nachbarland zu erhalten. Gestern stellten die Patienten Zelte und Betten für den Protest am Grenzübergang Bab al-Hawa auf. Der Leiter des Onkologieprogramms bei der US-Hilfsorganisation SAMS, Bassil Atassi, betonte die Dringlichkeit und forderte die Öffnung der Grenzen, da das Leben vieler Krebskranker in Gefahr sei. Die Region ist vom Rest des Landes abgeschnitten und die medizinische Versorgung nach über zehn Jahren Bürgerkrieg äußerst schlecht. Erdbeben haben zusätzlich medizinische Einrichtungen beschädigt oder zerstört. Bab al-Hawa ist der wichtigste Grenzübergang für humanitäre Hilfen in den Nordwesten Syriens. Die Türkei ist jedoch nicht verpflichtet, Menschen zur Behandlung einreisen zu lassen. Derzeit warten etwa 600 Krebspatienten auf eine Einreisegenehmigung, darunter etwa 100 Kinder. Jährlich werden im Nordwesten Syriens bis zu 3.000 neue Krebsfälle diagnostiziert.


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