Standhaft

Am 19. Mai erlebte Emely Siebert eine lebensverändernde Situation. Bei einer privaten Party in Gärtitz bei Döbeln wurde eine Hakenkreuz-Fahne sichtbar aufgehängt. Als sie dies als Spaziergängerin bemerkte, filmte sie den Vorfall und meldete ihn der Polizei. Zusätzlich veröffentlichte sie das Beweisvideo auf Social-Media-Plattformen.

Die Konsequenzen waren weitreichend: Acht Männer im Alter von 18 bis 47 Jahren werden wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Doch auch Emely Siebert selbst wurde mit vier Vorwürfen konfrontiert, darunter Hausfriedensbruch, Verleumdung, Verstoß gegen das Kunsturhebergesetz und das Verwenden von verfassungswidrigen Symbolen.

Trotz der extrem belastenden Zeit und den Drohungen, denen sie und ihre Familie im Netz ausgesetzt waren, bereut sie ihr Handeln nicht. Emely ermutigt andere, ebenfalls Zivilcourage zu zeigen und Missstände anzusprechen. Das Online-Mobbing führte dazu, dass sie ihre Social-Media-Profile löschen musste, aber mittlerweile hat sie zumindest ein neues Instagram-Profil.

Obwohl es etwas ruhiger geworden ist, kämpft sie immer noch mit den Folgen der Ereignisse. Emely hofft, dass Menschen sich öfter trauen, ihre Meinung zu äußern und für ihre Überzeugungen einzustehen, auch wenn es unbequem ist.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: